Aufbruch statt Herbststimmung

Dieses Jahr zogen sie früh über das Land, die ersten Herbststürme. Dennoch war in der Zahnärztekammer und der KZV Nordrhein keine Zeit, sich der jahreszeitlichen Stimmung hinzugeben und alles etwas langsamer angehen zu lassen. Ganz im Gegenteil!

Dazu gibt es einfach viel zu viele Herausforderungen: Unsere aktuelle Ausbildungskampagne, Verhandlungen mit den Krankenkassen, Digitalisierung und die bevorstehende Einführung der Telematik-Infrastruktur und vieles mehr.

Eine besondere Herausforderung für unseren Berufsstand wird immer evidenter: der Strukturwandel in der zahnmedizinischen Versorgung. Die steigenden Kosten einer Niederlassung, geänderte Ansprüche an eine erfüllende Work-Life-Balance, der stark gewachsene Anteil der Zahnärztinnen –  diese und andere Gründe haben auch in Nordrhein zu einem deutlichen Anstieg der Zahl der angestellten Zahnärzte geführt. Alle zahnärztlichen Organisationen sind gefordert, unnötige Ängste der jungen Zahnärztinnen und Zahnärzte abzubauen, auf deren berechtigte Sorgen einzugehen und ihnen Handlungsstrategien zur Bewältigung tatsächlicher Probleme weiterzugeben.

Mehr noch! Wir sind gefordert, den angehenden und den jüngeren Kollegen möglichst frühzeitig zu verdeutlichen, welch schützenswert hohes Gut die freiberuflich und selbstverantwortlich geführte Praxis darstellt. Sie ist das Fundament der qualitativ hochwertigen flächendeckenden zahnmedizinischen Versorgung in Deutschland und zugleich Garant einer auskömmlichen Vergütung unserer Leistungen. Ebenso fundamental ist die ehrenamtliche Tätigkeit von Zahnärzten vom regionalen Zahnärztetreff bis zu den Körperschaften und in zahlreichen Funktionen vom Gutachter, über die Delegierten der Kammer- und Vertreterversammlung bis zum Kammerpräsidenten.

Um den jungen Kolleginnen und Kollegen diese Werte zu vermitteln, bedarf es aber auch veränderter Vermittlungsformen. Dazu müssen sich auch zahnärztliche Körperschaften und Organisationen Social Media öffnen. In Abstimmung der fünf Säulen, also Zahnärztekammer und KZV Nordrhein, FVDZ , DZV und ZA eG, wurde deshalb gerade die Online-Stellung des Blogs www.dentists4dentists.de finalisiert, der zudem über verschiedene Facebook-Seiten angesteuert werden kann.

Da mag mancher stöhnen ob des englischen Namens. Das ist im Internet aber üblich und geschlechtsneutral. Außerdem hebt dentists4dentists das Besondere des neuen Blogs hervor: Es handelt sich nicht um eine neue Variante der zahlreichen kommerziellen Angebote von Zulieferern und Industrie. Im Blog dentists4dentists beraten, informieren und diskutieren Zahnärztinnen und Zahnärzte unabhängig und neutral. Erfahrene Zahnärzte und Fachleute auf den verschiedensten Gebieten von Kammer und KZV, ZA eG und den großen Standesorganisationen stehen ohne finanzielles Gewinnstreben ihren jungen Kollegen mit Rat und Tat zur Seite. 

Wir müssen an dieser Stelle Coach und Begleiter sein und wollen eben nicht nur als Institutionen auftreten und wahrgenommen werden. Alle im Projekt vereinten Organisationen und Personen sind entschlossen, sich in den nächsten Jahren noch mehr als bisher dafür einzusetzen, dass unserem Berufsstand die Freude an der selbstständigen Tätigkeit erhalten bleibt. Entsprechend geführte Praxen sollen und werden auch in Zukunft mit ihrem Engagement für die Patienten die hochwertige ortsnahe zahnmedizinische Versorgung garantieren. Nicht zu vergessen, wir möchten die Jüngeren auch davon begeistern, sich ehrenamtlich für den eigenen Berufsstand zu engagieren. Dafür werden wir in den nächsten Jahren noch viele neue Projekte entwickeln. Lassen Sie sich also überraschen! Kreative Ideen sind gefordert, Denkverbote gibt es nicht.

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