Ruhe gesucht und gefunden: Dr. Detlef Maluche züchtet in Düsseldorf Alpakas

Die Bandbreite der Freizeittätigkeiten von Zahnärzten ist riesengroß. Man könnte zwischen solchen unterscheiden, die typische zahnärztliche Fähigkeiten erfordern, und solchen, wo der Ausgleich zur anstrengenden Tätigkeit in der Praxis im Mittelpunkt steht. In diese zweite Gruppe gehört der Duisburger Oralchirurg Dr. Detlef Maluche. Er betreut und züchtet seit sieben Jahren eine wachsende Herde von Alpakas.

Mit Blick auf die ruhig grasende Herde sagt er: „Die Zeit mit den Tieren auf der Weide ist ein wunderbarer Ausgleich. Bei ihrem Anblick und in ihrer Nähe fühlt man sich sofort wohl und entspannt. Sie strahlen einfach eine ganz besondere Ruhe aus.“

Aus Chile und über Oberbozen

Mittlerweile wechseln so neun Stuten (zwei geboren im August 2017) und vier Wallache zwischen den Weiden in Düsseldorf Kalkum und Lohausen. Wie er und seine Frau Michaela auf die Idee gekommen sind? „Während eines Urlaubs 2009 in Südtirol ist es passiert, bei einem Besuch auf dem Kaserhof in Oberbozen. Dort züchten Sabine und Walter Mair Lamas und Alpakas. Wir haben den Alpakas etwas zu lange in die Augen geschaut und uns in sie verliebt. Schnell stand fest, dass wir selbst Alpakas halten und darüber hinaus andere Menschen für sie begeistern möchten.“ Die beiden Züchter legen großen Wert auf eine artgerechte Haltung und haben diese sogar vom zuständigen Amtstierarzt offiziell abnehmen lassen.

Artgerecht und idyllisch

Alpakas brauchen jede Menge Platz zum Grasen, Wandern, Rennen und Spielen. Dazu schattenspendende Bäume und wenn möglich einen kleinen Hügel, auf dem sie sonnenbaden können, aber auch einmal von der erhöhten Warte „Chef spielen“. Dazu einen Sandplatz zum Wälzen und halboffene Unterstände, wo sie auch leckeres Heu und frisches Wasser finden.

Auch wenn eine Kamera über die Tiere wacht, schauen beide Züchter doch jeden Tag mindestens einmal auf der Weide nach dem Rechten. Mittlerweile haben die Maluches bereits sechs Fohlen bei der Geburt und den ersten Schritten begleitet. Eine tolle, aber auch anstrengende Erfahrung – besonders als beim mittlerweile zweijährigen Merlin sechs Monate lang mit dem Milchfläschchen zugefüttert werden musste, weil Mama Sunshine nicht genug Milch gab.

Die aus den Anden stammende, domestizierte Kamelidenart verbreitet mit ihren harmonischen, aber auch ungewohnten Bewegungsabläufen eine märchenhafte Stimmung wie aus einer anderen Welt. Da wundert es nicht, dass viele Tierfreunde den Alpakas einmal näher kommen möchten. „Gerade Erwachsene nehmen in der freundlichen und ruhigen Gesellschaft gern eine kleine Auszeit von der Hektik des Alltags.“

Die Maluches bieten deshalb unter der Überschrift „Alpakas hautnah“ den mittlerweile vielen Interessenten nach Anmeldung die Möglichkeit, inmitten der Herde eine Menge über die Tierart und ihre geruchs- und fettfreie Wolle (korrekt „Vlies“) zu lernen, aber auch, diese ruhigen, zurückhaltenden und flauschigen Tiere zu streicheln – wenn sie es zulassen. Beim „Alpakaspaziergang“ führen sechs bis acht Teilnehmer jeweils ein eigenes Tier am Halfter. Übrigens, wenn sich jemand in die Tiere verliebt und vielleicht eigene anschaffen möchte, bieten die Züchter auch eine Alpaka-Beratung für die nicht ganz einfache Haltung/Pflege an.

Tag der offenen Weide am 18. November

Obwohl alle Termine für die Führungen und für „Alpakas hautnah“ in diesem Jahr ausgebucht sind, gibt es noch im November die Möglichkeit, den 13 „Delfinen der Anden“ beim Tag der offenen Weide am 18. November von 12 bis 15 Uhr ganz nah zu kommen und Vorführungen zuzuschauen. Auf der Weide an der Oberdorfstraße, gegenüber Schloss Kalkum, findet dann auch ein Verkauf von Alpakaprodukten statt. Hobbygärtner können kostenfrei den berühmten Alpaka-Dünger mitnehmen.

www.rheinland-alpakas.de/erlebnis-aktivitaeten/index.html

Dr. Uwe Neddermeyer, KZV Nordrhein

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