Zahnärztliche Berufsausübung im Jahr 2030

Die deutsche Apotheker und Ärztebank hat sich in einer breit angelegten Studie dezidiert mit dem Zukunftsbild Heilberufler auseinandergesetzt. Hierzu haben sich rund 400 Heilberufler gedanklich in das Jahr 2030 versetzt und über Vorstellungen und Erwartungen Auskunft gegeben.

Bei der Zielgruppe wurde bewusst der Fokus auf junge Ärzte, Zahnärzte und Apotheker im Alter von 25 bis 40 Jahren mit mindestens drei und maximal neun Jahren Berufserfahrung nach Abschluss des Studiums gesetzt.

In den von uns gesammelten Extrakten der Studie konzentrieren wir uns auf die Aussagen, die den zahnmedizinischen Bereich  miteinschließen. Wir freuen uns auf eine rege Diskussion in den Kommentaren, über Gedanken, die Sie auf dem Weg in die „eigene Praxis" bewegen oder auch Unsicherheiten, die Sie momentan noch abschrecken.

Berufsausübung

Aus Sicht der jungen Zahnärzte wird 2030 die Selbständigkeit die attraktivste Berufsausübungsform sein — am ehesten werden dabei Kooperationen gewählt. Sowohl Zahnärzte (35 %) als auch Zahn­ärztinnen (23 %) gehen vorrangig davon aus, 2030 selbständig in einer BAG zu arbeiten. Eine weitere kooperative Selbständigkeit in Form der Praxisgemeinschaft steht für die Zahnärztinnen auf Platz zwei (23 %), gefolgt von der Einzelpraxis (17 %). Letztere ist die zweithäufigste Wahl bei den Männern (18 %), während 12 % die Anstellung in einem MVZ am attraktivsten sehen. Fast gar nicht werden Anstellungen im Krankenhaus oder Tätigkeiten außerhalb des kurativen Bereichs in Betracht gezogen.

Arbeitszeiten

Ähnlich wie die Humanmedizinerinnen gehen über 60 % der weiblichen Zahnärzte davon aus, dass sie 2030 in Teilzeit arbeiten werden. Drei Viertel der Männer planen in Vollzeit tätig zu sein: mehr als bei den Allgemein- oder Fachärzten. Als ideale Arbeitszeit sehen teilzeitarbeitende Frauen in Zukunft etwa 29 Stunden pro Woche an, allerdings erwarten sie, dass es in der Praxis 32,5 Stunden pro Woche sein werden. Für männliche Zahnärzte wäre eine Wochenarbeitszeit von circa 38 Stunden ideal, aber auch hier wird von einem real höheren Arbeitsvolumen ausgegangen (circa 45 Stunden). Unabhängig davon, welches Arbeitszeitmodell in Zukunft gewählt wird, lässt sich beobachten, dass die befragten Zahnärzte mit längeren Arbeitszeiten planen, als ihre Kolleginnen.

Existenzgründung

Der „typische" Zahnarzt wird unabhängig vom Geschlecht im Jahr 2030 selbständig sein. 80 % der Männer und 50 % der Frauen geben an, sich in Zukunft selbständig machen zu wollen. Dabei wollen die befragten Zahnärzte sich durchschnittlich mit Anfang bis Mitte dreißig niederlassen. Idealerweise weist der Existenzgründer vor der Selbständigkeit eine sechsjährige Berufserfahrung auf. Durch den steigenden Wunsch, Familie und Beruf miteinander verbinden zu können, wollen manche Zahnärzte zunächst die Sicherheit der Anstellung nutzen, um eine Familie zu gründen, sodass sich das Existenzgründungsalter etwas nach hinten verschieben kann. Allerdings wollen die Befragten diese Entscheidung auch nicht zu weit aufschieben, um ausreichend Zeit innerhalb der Selbständigkeit zu haben, die Investitionen zu refinanzieren.

Bezüglich des Niederlassungsortes sehen sich sowohl Zahnärztinnen als auch Zahnärzte vor allem in einer mittelgroßen Stadt.

Einkommen

Größere Abweichungen lassen sich auch bei den erwarteten Einkommen in 2030 erkennen: Frauen schätzen das für ihre derzeitige Beschäftigung angemessene Einkommen im Median mit 81.000­ -100.000 EUR niedriger ein als die Männer mit 121.000 -140.000 EUR. Zudem lautet mit 22 % der am häufigsten genannte Wert bei den Männern „über 200.000 EUR" während bei den Frauen 61.000­-80.000 EUR am häufigsten angegeben wurde.

Die gesamte Studie finden Sie als Download unter: https://www.apobank.de/content/dam/g8008-0/ueber_uns/presse/studien/Studie_Heilberufler_2030.pdf.

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