Fit for Future: Der erfolgreiche Start in den Praxisalltag

Das Fortbildungsprogramm "Fit for Future" unterstützt junge Zahnärzte bei der Einarbeitung in der Praxis. Welche Vorteile das Programm hat, berichtet Teilnehmerin Viola Hübenthal im Interview.

Im September 2021 starteten die ZÄK Nordrhein und die KZV Nordrhein das postgraduale Fortbildungsprogramm „Fit for Future“. In neun Online-Seminaren und fünf Präsenzveranstaltungen lernen Berufseinsteigern und junge angestellte Zahnärztinnen und Zahnärzte alles, was sie über die Behandlung von Patientinnen und Patienten hinaus noch wissen müssen.

Somit schlägt „Fit for Future“ die Brücke zwischen universitärer Ausbildung und Berufspraxis. ZÄ Viola Hübenthal, Teilnehmerin des Programms, berichtet über ihre Erfahrungen im Studium und den Praxisalltag. Die Fragen stellte Caroline Hofmann.

Frau Hübenthal, Sie sind seit einem Jahr Assistenzzahnärztin in Düsseldorf. Warum haben Sie sich für „Fit for Future“ angemeldet?

ZÄ Viola Hübenthal: „Fit for Future“ bietet eine breite Palette an Themen, die für mich als Berufseinsteigerin sehr interessant sind. Ich habe mich für das Programm angemeldet, weil ich mich in den Bereichen fortbilden kann, die an der Universität weniger im Fokus standen, in der Praxis aber relevant sind. Themen wie z.B. Praxisverwaltung, Abrechnung, komplexere Patientenfälle und interdisziplinäre Behandlungen wurden nur am Rande vermittelt. Genauso wird im Studium wenig auf die Zuständigkeitsbereiche der Zahnärztekammer und der KZV eingegangen. Im Job ist es aber schon hilfreich zu wissen, wer für was zuständig ist und an wen ich mich mit Fragen wenden kann.

Welche Themen wurden Ihnen im Studium nicht vermittelt, die Sie aber bei Ihrer täglichen Arbeit benötigen?

Hübenthal: Im Studium lernt man hauptsächlich den Goldstandard der Behandlung. Der Praxisalltag sieht aber anders aus, denn jeder Patient ist individuell und benötigt eine auf ihn abgestimmte Therapie. Hier ist die vermittelte Standardbehandlung nicht immer so umsetzbar. Gerade die Behandlung von multimorbiden Patienten und das Vorgehen bei sehr komplexen Patientenfällen kommen im Studium eher kurz. Die größten Defizite bestehen aber in den administrativen Themen wie Abrechnung und Verwaltung. Diese können im Studium nicht die Beachtung finden, wie es die Praxis erfordert.

Was sind die größten Herausforderungen im Praxisalltag, die Ihnen als Berufsanfängerin begegnet sind?

Hübenthal: Als Berufsanfänger liegt der Blick vor allem auf den Patienten. Die unternehmerische Sicht auf die Arbeit fehlt. Zu verstehen, welche Leistungen wie abgerechnet werden können und was zum wirtschaftlichen Management einer Praxis gehört, ist komplex. Hiermit muss ich mich noch tiefer auseinandersetzen. Aber auch Themen, von denen man glaubt, dass sie nicht schwierig sind, bringen täglich kleine und größere Herausforderungen mit sich. In der Kommunikation mit Patienten, aber auch bezüglich des Austauschs mit dem Praxisteam lerne ich jeden Tag dazu. Fachlich sind es vor allem die Patientenbehandlungen, die sich über einen längeren Zeitraum erstrecken und viele spezifische Fachgebiete der Zahnmedizin einbeziehen. Hier muss man interdisziplinär denken, planen und therapieren.

Wie sieht Ihr berufliches Ziel aus und wie hilft Ihnen „Fit for Future“, diesem näher zu kommen?

Hübenthal: Mein Ziel ist es, jedem Patienten die individuell bestmögliche Behandlung zu ermöglichen. Dafür ist es wichtig, schon während der Planung alle Fachbereiche und Behandlungsmöglichkeiten im Blick zu haben. Dazu gehört für mich, auch die Anamnese und das Risiko des Patienten in die Behandlungsplanung einzubeziehen – gerade bei Multimorbidität und Multimedikation.

 

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