Digitalisierung – das Nonplusultra für die zahnärztliche Behandlung?

Digitale Technologien sind heute in vielen Bereichen des Praxisalltags integriert. Doch sind sie analogen Verfahren in jeder Hinsicht überlegen? Dr. med. habil. Dr. Georg Arentowicz, Mitglied des Vorstands und Fortbildungsreferent der Zahnärztekammer Nordrhein, über die Möglichkeiten und Grenzen analoger und digitaler Verfahren im Praxisalltag.

In den vergangenen Jahren haben CAD/CAM-basierte und additive Fertigungsverfahren vermehrt Einzug in die labortechnische Fertigung zahntechnischer Konstruktionen gehalten. Während diese Verfahren noch vor einigen Jahren einem stetigen Wandel und kurzfristigen Verbesserungen unterworfen waren und häufig noch mit Skepsis beäugt wurden, kann jetzt von einer Etablierung des digitalen Workflows im Laboralltag gesprochen werden.

Der digitale Workflow bietet genauso wie das analoge Vorgehen Vor- und Nachteile, wenn auch mit beiden Verfahren in vielen Bereichen eine Angleichung der erzielbaren Qualitätsstandards gegeben ist.

Wie praxistauglich sind digitale Verfahren im Alltag?

Die digitale Technologie hat heutzutage bereits einen großen Stellenwert im zahnärztlichen Praxisalltag eingenommen. So hat beispielsweise die schablonengeführte Implantatinsertion die zahnärztliche Implantologie in bestimmten Behandlungsfällen einfacher gemacht. Das 3D-Druckverfahren ist zwischenzeitlich zur Praxisreife entwickelt worden.

Dies gilt ebenfalls für intraorale Scans, die eine genaue Modellherstellung ermöglichen und für die Anfertigung prothetischer Versorgungen im digitalen Workflow genutzt werden können. Dabei sind sowohl chairside als auch laborseitige Herstellungsoptionen des Zahnersatzes möglich. Limitationen beim Scannen betreffen noch Ganzkieferversorgungen beim dreidimensionalen Transfer der intraoralen Implantatpositionen auf das Kiefermodell.

Eine Kombination vom digitalen und analogen Vorgehen stellt in solchen Fällen häufig eine Option dar. Bei Zahnpräparationen, die eine tiefe subgingivale Präparation erfordern, kann es ebenfalls Probleme bei der optischen Erfassung geben.


Karl-Häupl-Kongress 2022: Expertinnen und Experten geben Ausblick

Angesichts der Bedeutung digitaler Prozesse beschäftigt sich auch der diesjährige Karl-Häupl-Kongress der Zahnärztekammer Nordrhein am 12. März 2022 mit digitalen Verfahren in Gegenüberstellung zu herkömmlichen Methoden.

Bei dem als Online-Veranstaltung stattfindenden Kongress geben acht renommierte Referentinnen und Referenten unter dem Leitthema „Analog und digital zum Behandlungserfolg“ einen Überblick über konventionelle und digitale Verfahren im Bereich Endodontie, Implantologie und Kieferorthopädie.

Es werden unter anderem digital prozessierte prothetische Versorgungsformen von Implantaten vorgestellt sowie analoge und digitale Vorgehensweisen bei augmentativen Verfahren verglichen und kritisch bewertet.

Ausführliche Informationen zum Programm und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie auf der Webseite des Karl-Häupl-Kongresses.

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