Die digitale Praxis am Beispiel der ZAP*8 – Teil II

In unserem letzten Beitrag dieser Reihe haben wir bereits begonnen, die volldigitalisierte Praxis vorzustellen. Der Prozess startet beim Patienten.

AmbulApps sowie die Online-Terminvereinbarung haben wir bereits betrachtet. Beide Anwendungen sind eng mit dem PVS der Praxis verbunden, da hier ein enger Datenaustausch stattfindet. Das PVS, das wir in der ZAP*8 in Düsseldorf einsetzen, ist die Anwendung VISInext, die von BDV entwickelt wurde. Die Entwickler der BDV stehen mit allen weiteren Service-Dienstleistern in engem Austausch und haben jeweils individuelle Schnittstellen entwickelt, die sicherstellen, dass jede Information an die richtige Stelle geleitet wird. Im Fall der Online-Terminvereinbarung ist der zeitnahe Austausch von Terminen wichtig, damit Fehler vermieden und Patienten nicht doppelt auf einem Terminslot gebucht werden.

Bei AmbulApps ist es entscheidend, dass die ausgefüllten Formulare nach VISInext übertragen und ihre Inhalte an den relevanten Stellen in die Patientenakte eingetragen werden. Aber das ist nur der Anfang mit VISInext.

Die Anwendung wurde technisch und gedanklich neu aufgesetzt und verfolgt einen anderen Ansatz als die bekannten Systeme. VISInext denkt aus der Perspektive des Arztes und der Praxis. Teilweise denkt es sogar für das Team mit. So können Fehler vermieden und der Praxisalltag optimiert werden.

Verwirklicht hat BDV diesen Antritt durch die NEXT-Prozessketten, die gemeinsam mit der ZA entwickelt wurden. Anders als bei anderen Systemen führen diese Ketten nicht nur durch die Behandlung des Patienten, sondern durch den gesamten Prozess. Das heißt, die Ketten reichen vom Eintreffen des Patienten in der Praxis bis zur Abrechnung der erbrachten Leistungen. Sind diese Ketten einmal individuell auf den Behandler eingestellt, kann die gesamte Praxis ihr einfach folgen. So werden beispielsweise wichtige Unterschriften und Formulare nicht mehr vergessen, da sie ein Schritt in der Prozesskette sind und das Team ggf. erinnert wird, dass noch nicht alle nötigen Unterlagen vorliegen. Auch wenn man einen Schritt überspringt, um ihn zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen, verschwindet dieser Schritt nicht. Er bleibt als unbearbeitet stehen und erinnert immer wieder daran, dass die Kette nicht vollständig abgearbeitet wurde. Bis alle notwendigen Schritte ausgeführt wurden, lässt sich die Kette nicht erfolgreich abschließen.

Insbesondere bei längeren und aufwendigeren Behandlungen bieten diese Ketten einen großen Mehrwert. Falls in dem ersten Teilschritt der Behandlung ein Schritt übersprungen wurde, erinnert VISInext daran, sobald der Patient die Praxis das nächste Mal betritt. Auch die lästige Suche nach einem Folgetermin im Terminbuch ist erledigt. VISInext schlägt in dem Terminbuch sofort den erstmöglichen Folgetermin vor und beachtet dabei auch wichtige Zeitabstände, die zwischen den Behandlungen eingehalten werden müssen.

Dies sind nur ein paar Vorteile der VISInext Prozessketten. Um einen genauen Überblick zu erhalten, ist es am besten, sich das Programm einmal selbst anzusehen.

Aus diesen Prozessketten resultiert dank Digitalisierung ein weiterer Vorteil. Durch die genaue Festlegung der Behandlung in der Prozesskette können automatisierte Dokumentationskomplexe hinterlegt werden, die eine rechtssichere Dokumentation erstellen, ohne dass der Behandler den dafür notwendigen Aufwand hat. Lediglich Änderungen und Ergänzungen, die im Standardprozess nicht vorkommen, müssen eingetragen werden.

Des Weiteren verfügt VISInext über eine eigene Materialverwaltung, die mit dem Behandlungsblatt verknüpft ist. Das Programm weiß automatisch, welche Materialien bei den verschiedenen Behandlungen in der Regel verbraucht werden und trägt diesen Verbrauch automatisch in die Materialwirtschaft ein. Es warnt, sobald eine praxisindividuell festgelegte Schwelle pro Material unterschritten wird. Auch die Bestellung ist dank der integrierten Materialübersicht ganz einfach zu tätigen.

Die hier dargestellten Vorteile ergeben sich, wenn Digitalisierung die Praxisprozesse unterstützt. So wird eine Menge Zeit eingespart, die normalerweise das gesamte Praxisteam aufbringen muss. Der Level an Bürokratie, der in der Praxis herrscht, kann aktiv mit solchen Lösungen minimiert werden.

Viele PVS Systeme haben den ein oder anderen Kniff, mit dem man den Arbeitsaufwand reduzieren kann. Behandlungsketten des PVS (sofern vorhanden) sollten genutzt werden und auf die Praxis angepasst sein. Die dafür notwendige Zeit ist eine einmalige Investition. Im Alltag wird dieser zeitliche Aufwand oft als zu hoch eingeschätzt und es wird nur das Standardprogramm ohne Anpassungen an den eigenen Praxisalltag genutzt. Das macht in der Regel dann noch mehr Arbeit. Es lohnt sich, die Zeit zu investieren und so das eigenen Praxisgeschehen einfacher und effizienter zu gestalten.

Mehr Informationen finden Sie unter www.zpdz.de.

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