Vom 9. November bis zum 9. Dezember 2019 findet die Wahl zur Kammerversammlung der Zahnärztekammer Nordrhein für die Legislaturperiode 2020-2024 statt. Alle Mitglieder sind aufgerufen, per Briefwahl ihre Stimme abzugeben.

Dabei ist eine hohe Wahlbeteiligung immens wichtig, um für den Berufsstand etwas bewegen zu können.

Die Arbeit der Kammerversammlungsdelegierten ist auch in dieser Legislaturperiode von konzentrierter Sacharbeit geprägt. Dies bedeutet nicht, dass eine konstruktive und kritische Auseinandersetzung mit aktuellen Herausforderungen und Lösungsansätzen ausbleibt. Im Gegenteil: Gesucht wird fraktionsübergreifend nach innovativen Ideen und Konzepten, Hilfen und Unterstützungsangeboten, um der Kollegenschaft den Praxisalltag zu erleichtern. Dabei dauern Sitzungen oftmals bis in die Nacht, einige Diskussionen sind kräftezehrend und manche Debatten werden mehrfach aufgerollt. Geprägt sind die Diskussionen jedoch von Sachlichkeit und dem Willen, etwas für die Kolleginnen und Kollegen zu erreichen.

Im Sinne des Berufsstands sind persönliche Profilierung und parteipolitisches Taktieren in den Hintergrund getreten. Denn Einigkeit besteht bei den Delegierten dahin gehend, dass nicht der berufspolitische Wettbewerber eine Bedrohung darstellt, sondern Gefahren für den Berufsstand von Investoren und Private-Equity-Fonds ausgehen. Nicht der Kollege zwei Straßen weiter erschwert den Praxisalltag, sondern die zunehmende Bürokratielast und der Fachkräftemangel. Alle wissen: Eine Nabelschau und Parteiklüngel lösen diese Probleme nicht.

Durch den Willen, etwas für den Berufsstand zu bewegen, ist es in den vergangenen Jahren gelungen, weitere wegweisende Konzepte und Unterstützungsangebote für die Kollegenschaft auf den Weg zu bringen. Durch ein geschlossenes Auftreten und Kooperationen mit weiteren Heilberufen konnte den Anliegen der Zahnärzte politisch mehr Gehör verschafft werden. Bei Gesetzgebungsvorhaben werden die zahnärztlichen Körperschaften eingebunden und angehört. Die Herausforderungen in der zahnärztlichen Berufsausübung werden von der Politik ernst genommen. Gemeinsam suchen Zahnärzte und Politiker nach Lösungsansätzen.

Gehör finden sie künftig jedoch nur dann, wenn Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, den ehrenamtlichen Standesvertretern auch in Zukunft eine Stimme, und zwar Ihre Stimme, bei der Kammerwahl geben. Wer gehört werden will, wer etwas für den Berufsstand bewegen will, muss mit starker Stimme sprechen. Diese starke Stimme können Sie der nächsten Kammerversammlung durch eine hohe Wahlbeteiligung geben. Wer für den Berufsstand sprechen will, muss den Berufsstand hinter sich haben. Diese Unterstützung funktioniert nur über eine hohe Wahlbeteiligung. Wer aufgrund breiter Unterstützung für über 10.000 nordrheinische Zahnärztinnen und Zahnärzte die Stimme erheben kann, findet auch Gehör.

Beauftragen Sie deshalb die gewählten Vertreter, sich im Sinne der Kollegenschaft auch weiterhin für den Berufsstand stark zu machen und für Freiberuflichkeit einzusetzen, Investoren und Private-Equity-Fonds die Stirn zu bieten und den Bürokratieabbau in Zahnarztpraxen voranzutreiben, den nächtlichen zahnärztlichen Notdienst sicherer zu gestalten und neue Praxismodelle zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu entwickeln. Geben Sie Ihren Kolleginnen und Kollegen auch in Zukunft eine Stimme, gehen Sie wählen!

Dr. Ralf Hausweiler, Vizepräsident der Zahnärztekammer Nordrhein